Fotografien von Josef Haag

Narrenzunft Zell am Harmersbach

Beim Bändele-Narro werden Bändele, bestehend aus Papier, in wechselnden, aber sich immer wiederholenden Farben reihenförmig auf einen Anzug und breitkrempigen Hut aufgenäht. Das Papier des Bändele-Narros besteht aus sechs verschiedenen Farben. Diese sind rot, gelb, grün, blau, braun und grau. Es dürfen keine hell leuchtenden Farben sondern nur gedeckte Farben sein. Vor der Verwendung von farbigem Papier wurde Zeitungspapier verwendet, was heute zum Teil wieder gemacht wird.

Beim Schneckenhüsli-Narro werden echte Weinbergschnecken so dicht wie eben möglich auf einen schwarzen Anzug aufgenäht; für dieses aufwändige Kleid werden über 2000 Schneckenhäusle verwendet.

Die Urform der Zeller Narren war wohl der Schilf-Narro. Wie wohl dieser aussah, kann nur vermutet werden. Wahrscheinlich nahmen später die Zeller Narren statt des oft schwer zu beschaffenden Schilfs Welschkorn (Mais), das schon 1645 in unserer Gegend gepflanzt wurde.Die Kolbenhüllenblätter von Mais (Welschkorn) werden beim Welschkorn-Narro auf einen Anzug genäht; ebenso auf seinen breitkrempigen Hut. Vom Stoff des Anzuges darf nach dem Benähen nichts mehr sichtbar sein.

Der Spielkartennarro. Hierzu werden Deutsches Blatt, Skat- oder Cego-Spielkarten, jedoch pro Gewand nur zu einem Blatt gehörende Karten, verwendet. Diese werden dachziegelartig, Zahlen und Bilder gemischt, auf einen Anzug genäht; vom Stoff des Anzuges darf nichts mehr zu sehen sein. Ebenso wird der Hut mit Spielkarten vollkommen bedeckt.

Homepage der Narrenzunft Zell
Textquelle: Narrenzunft Zell