Fotografien von Josef Haag

Narrenzunft Schwenningen

Hölzlekönig wurde die einst höchste Tanne Deutschlands an der Straße von Schwenningen nach Villingen genannt.Die Sage erzählt, dass dort eine Zigeunerin ihr totes Kind vergraben und eine Tanne auf das Grab gepflanzt hat, welche zum Hölzlekönig heranwuchs. Der Blitz schlug mehrere Male in die Tanne ein und verkürzte sie. Später wurde ihre Krone mit einer Blechkappe und einem Blitzableiter versehen. In Erinnerung daran wurde die Maskengestalt des Hölzlekönigs geschaffen und zum Schirmherr der Schwenninger Fasnet erhoben.

Die verbreitetste Figur bei der Narrenzunft Schwenningen ist der Hansel. Der Pendel, dem Uhrenpendel einer Standuhr nachempfunden, verweist auf die einstige Industrie Schwenningens. Auf der einen Seite ist ein Zixerblatt mit der Uhrzeit 11:11 aufgemalt, die andere Seite zeigt eine Sonne, ebenfalls als Symbol für den nahenden Frühling.

Schantle bedeutet nach örtlichem Verständnis „schändlicher Kerl, der anderen schändlich tut“. Vor vielen Jahren lebte in Schwenningen ein Mann, der sehr habsüchtig war. Des Nachts lief er auf den Heuboden, wo er auch sein Geld versteckt hatte. Nach seinem Tode kamen die Erben, um das Geld zu suchen. Da erschien ihnen der Geist des Verstorbenen, der im Grab keine Ruhe fand und rief vom Heuboden herab: „Iehr sollid niit hau!“ (Ihr sollt nichts haben). So oft sie auch die Suche wiederholten, geschah dasselbe.

Die Maske des Moosmulle zeigt ein verschmitztes Frauengesicht

Die Narrenzunft hat drei Mooshexen. Die Aufgabe dieser Figur ist, die Moosmulle zu behüten und Leben in die Gruppe zu bringen.

Homepage der Narrenzunft Schwenningen
Textquelle: Narrenzunft Schwenningen