Fotografien von Josef Haag

Narrenzunft Schömberg

Unzählige Meter von Wollfransen werden in vorgeschriebener Form auf wertvollen Samt aufgenäht. Die glatte liebliche Holzmaske des Fransennarr wird meist von einheimischen Künstlern geschnitzt und ist an einen imposanten Hut befestigt. Unzählige Bollen aus Taubenwolle und eine ins Detail gehende Umrandung machen aus der Kopfbedeckung des Narren ein farbenprächtiges Kunstwerk. Abgerundet wird dieses durch drei Büsche von Hahnenfedern und mit einem langen Schultertuch. Unter der Jacke wird ein weißes Hemd mit weißer Fliege getragen. Dazu kommen weiße Handschuhe und schwarzes Schuhwerk. Der Narr trägt ein leichtes Geschell an zwei Riemen.

Der Fuchswadel gehört zu der Gruppe der Weißnarren und trägt ein leichtes Kleid aus Leinen, dafür ein schweres Geschell, bestehend aus 4 bis 6 Riemen. Die Larve ist wie beim Narr glatt und freundlich.

Der Halbschwarze zählt zu den Einzelfiguren der Schömberger Fasnet. Larve und Hut entsprechen dem des Narren und das Häs ist verwandt mit dem Blätzle. Gravierend unterscheidet er sich jedoch dadurch, daß die eine Hälfte der Larve und des Kleides schwarz und die andere hell ist. Er symbolisiert damit den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, sowie zwischen Gut und Böse. Vorstellbar ist auch, daß die eine Hälfte den Winter und die andere den Sommer versinnbildlicht

Die Husaren gehören zu den Einzelfiguren der Schömberger Fasnet. Das Häs ist einer Uniform aus dem österreichischen Erbfolgekrieg von 1740 bis 1748 nachempfunden. Entgegen der geschlechtslosen Larve des Narren und Fuchswadel, trägt der Husar eine Larve mit männlichem Gesichtsausdruck. Es verleiht ihm die Würde und gütige Strenge, die er benötigt, um sein Amt während der Fasnet wirkungsvoll ausüben zu können.

Das Blätzle ist das Kleid der armen Narren. Während früher auf den Leinenstoff ungeordnet Flecken aufgenäht wurden, hat sich das Häs des heutigen Blätzle dem zunehmenden Wohlstand angepaßt. Er hat die gleiche Kopfbedeckung und die gleiche Larve wie der Narr. Auf dem Häs ist der „Sausoach“ jedoch nicht aus wertvollen Wollfransen, sondern aus Filz. Aus dem gleichen Material sind auch die kunstvoll geschnittenen „Blätzle“. Erwähnenswert ist noch, dass der Blätzle, als Einzelfigur beim Umzug oder der Polonaise aus seinem Korb Süßigkeiten an die Zuschauer verschenkt.

Auf dem Häs des „Alten Harzer“ist die Jahreszahl 1812 verewigt. Und seither wird das Kleid auch fast ununterbrochen an der Fasnet getragen. Die männliche Maske weist darauf hin, dass der Harzer respektiert werden möchte und dies unterstreicht er mit seinem Besen. Damit hält er nicht nur Auskehr sondern beim Narrenumzug wird auch deutlich, welchem Besucher er etwas Gutes hin- oder etwas Schlechtes wegkehrt. Besonders erwähnenswert ist noch seine Kopfbedeckung, sowie die Eigentümlichkeit, dass sein Geschell nur aus einer einzigen Glocke besteht.

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Textquelle: Narrenzunft Schömberg