Fotografien von Josef Haag

Narrenzunft Aulendorf

Die Heimat der „Eckhexe“ ist Aulendorfs älteste Wohnstraße, die Eckstraße (Eggstraße), wo vor langer Zeit eine als Hexe verschriene Frau gewohnt haben soll. Die „Eckhexe“ erinnert aber nicht an die Hexenprozesse, die auch in Aulendorf stattgefunden haben. Farbenfroh gekleidet, mit einem Kopftuch, das mit den Tierkreiszeichen bestickt ist hat sie die Aufgabe, alles Störende, allen Hass, allen trüben Sinn während der Fasnet und möglichst auch darüber hinaus hinwegzufegen.

In der fasnächtlichen Aufgabe von Tschore und Rätsch, das närrische Stadtgewissen zu spielen, ist auch die Erklärung des Aulendorfer Narrenrufes „ha, ha, ha, jo was saischt au!“ zu finden. Man stelle sich vor, die beiden erzählen eine unglaubliche (aber wahre) Geschichte. Der Zuhörer lacht und sagt ungläubig „jo was saischt au!

Das Aulendorfer „Fetzle“ ist ein typischer Schwabe. Ein Fetz ist ein Spitzbube, ein Fetzle die schwäbische Verkleinerung, also ist es nicht mehr so schlimm! Fetzen sind Lumpen, Stoffreste – Fetzle sind kleine Stoffreste die keinen Wert mehr haben und mit solchen ist das Häs aus Sackleinwand geschmückt Dem Fetzle sitzt der Schalk im Nacken und man kann ihm trotz allem Unfug nicht böse sein.

Das Häs vom Schnörkele gibt es in verschiedenen Grundfarben, es ist mit Schnörkeln bestickt. Schnörkel sind Verzierungen, die nicht notwendig, sondern nur schön sind. Auch der Strohhut des „Schnörkele“ endet in einem großen Schnörkel. Schnörkele nennt man auch des brezelartige Gebäck, welches das „Schnörkele“ auf einem Stab mit sich trägt und an die Zuschauer beim Narrensprung verteilt.

Homepage der Narrenzunft Aulendorf
Kunstkalender Aulendorfer Fasnet
Textquelle: Narrenzunft Aulendorf